Konzepte für öffentliche Plätze und Anlagen entwickeln
Öffentliche Plätze und Anlagen
Konzeptentwicklung für öffentliche Plätze und Anlagen
Begleitung eines Büros
Erzhausen hat zahlreiche Plätze und Anlagen, die entweder (noch) ungenutzt sind oder anders genutzt und weiter entwickelt werden können. Das Projektteam hat sich in einer Auswahl auf folgende Vorschläge beschränkt, die näher untersucht werden sollen:
- Ortseingang Bahnhofsplatz
- Ortseingang Feuerwehr
- Alte Schule/Lessingschule
- Sportgelände
- Hessenplatz
Dafür ist die Begleitung eines Fachbüros vorgehen. Als Aufwand dafür werden etwa 25.000,-- Euro geschätzt, die im Haushalt der Gemeinde einzustellen wären.
Für diese Begleitung werden die folgenden Anregungen mitgegeben, die vom Projektteam nach Ortsbesichtigungen und Bewertung verschiedener Kriterien zusammen gestellt wurden. Das Team ist bereit, den Planungsprozess des Fachbüros aktiv zu unterstützen.
1. Ortseingang Bahnhofsplatz
Der gut gepflegte Platz gegenüber dem Bahnhof mit seinem mächtigen Baumbestand ist bereits jetzt durch seine zentrale Verkehrsfunktion attraktiv und wird auch von Fremden als Orts-Identifikation wahrgenommen. Er kann mit einfacher Gastronomie (Imbiss, Kiosk o.ä.) aufgewertet werden. Ggf. kann auch das gemeindeeigene Haus in der Ostendstraße einbezogen werden. Marktbuden wären auf dem Seitenstreifen möglich. Im oder am Gemeindehaus könnte ein Café
eingerichtet werden. In der Durchquerung des Platzes kann seitlich eine Saisongastronomie (Pavillon) eingerichtet werden.
Lage: Bahnstraße/Ecke Ostendstraße; gegenüber Bahnhof
Nutzfläche: ca. 1.200 m² (geschätzt)
Vorteile: gut frequentierter Platz, S-Bahnhof, Bushaltestelle, Taxi-Platz, Bücherbahnhof
Nachteile: Belastung/Belästigung durch Straßenverkehr
Nebeneffekte: Aufwertung des östlichen Ortseingangs, positive Identitätswahrnehmung der ÖPNV-
Nutzer (überwiegend Berufspendler und Schüler) mit dem Ortsgeschehen
Abb. 1.1: Planausschnitt (Satellitenbild) mit Grundstücksgrenzen
Abb. 1.2: Planausschnitt mit skizziertem Nutzungsvorschlag
2. Ortseingang Feuerwehr
Die zur Zeit bestehende Ackerfläche ist vorgesehen als Erweiterungsgelände für Feuerwehr und ggf. KiTa. Sie könnte auch für Feste (besonders Feuerwehrfest) und andere Veranstaltungen genutzt werden. Es besteht auch die Möglichkeit, einen Weidendom zu errichten - wie er in einem eigenen Leitbild-Projekt (AG 1, Schlüsselprojekt 6) beschrieben wird.
Lage: Ortseingang Wilhelm-Leuschner-Straße (Kreisstraße K 167)
Nutzfläche: ca. 3.000 m² (geschätzt)
Vorteile: derzeit unbebautes, vielseitig nutzbares Gelände
Nachteile: Randlage
Nebeneffekte: Aufwertung des südlichen Ortseingangs
Abb. 2.1: Planausschnitt (Satellitenbild) mit Grundstücksgrenzen
Abb. 2.2: Planausschnitt mit skizziertem Nutzungsvorschlag
3. Alte Schule/Lessingschule
Unter Einbeziehung der Kirchengemeinde, der Lessingschule, des Grundschulnests, des JuZe und des Museums des OAK soll hier ein Gemeinschaftsplatz als Zentrum für ein angestrebtes Gemeindekulturzentrum entstehen. Dies wird dem Anziehungspunkt der denkmalgeschützten Alten Schule (Schillerschule) und der gut frequentierten Nutzung durch Kinder und deren Eltern bzw. von Jugendlichen gerecht. Die Lessingschule sollte hier als Teil der Ortsidentität im Zentrum des Unterdorfs bleiben und nicht an den Rand verlagert werden. Die Errichtung einer Mensa für die Lessingschule festigt den Standort.
Lage: Hauptstraße (Zugang zur Alten Schule)/Lessingstraße (Zugang zur Lessingschule)
Nutzfläche: ca. 1.000 m² (geschätzt)
Vorteile: Treffpunkt für Jung und Alt, zentral im Unterdorf und zur ev. Kirchengemeinde
Nachteile: keine ÖPNV-Anbindung, schwierige Parkplatzsituation
Nebeneffekte: Die Lessingschule bleibt in ihrer zentralen Lage am Standort
Abb. 3.1: Planausschnitt (Satellitenbild) mit Grundstücksgrenzen
Abb. 3.2: Planausschnitt mit skizziertem Nutzungsvorschlag
4. Sportgelände
Nach Verlegung der Zufahrt könnte der Biergarten nach Osten erweitert werden. Der Bouleplatz wird in die Erweiterung des Biergartens einbezogen. Die Parkplätze (ggf. mit einer Erweiterung) werden nach Norden verschoben. Davon profitiert auch der Tennisclub. Zwischen den Sporthallen wird die während Veranstaltungen bestehende Budengasse (z.B. am Weihnachtsmarkt) weiter entwickelt zu einer „Fressgass'“ als Achse zwischen einem neuen vorderen und dem vorhandenen hinteren Vergnügungsplatzteil (bisheriger Kerbplatz).
Lage: Heinrichstraße, Am Hainpfad, Nördliche Ringstraße
Nutzfläche: ca. 3.000 m² (geschätzt)
Vorteile: vielseitig nutzbares Gelände, Gastronomie mit Biergarten vorhanden, Parkplatz
Nachteile: nicht mit ÖPNV zu erreichen
Nebeneffekte: Aufwertung der Ortsrandlage
Abb. 4.1: Planausschnitt (Satellitenbild) mit Grundstücksgrenzen
Abb. 4.2: Planausschnitt mit skizziertem Nutzungsvorschlag
5. Hessenplatz
Die in der Vergangenheit stark emotional geführte Diskussion um den Hessenplatz ist dem Team bekannt. Ebenso die seinerzeit vorgelegten Entwürfe und Planungen. Das Team wollte keine weitere Variante dazu entwickeln, sondern plädiert einerseits für eine einfache Lösung, auf die später aufgebaut werden kann – oder gleich auf eine rigorose Alternative, die mit einer Rathausbebauung einen ganz anderen Weg einschlägt.
5.1 Basislösung
Der Hessenplatz als zentraler Platz soll weiterhin multifunktional genutzt werden können. Dazu kann er wie folgt optimiert werden: Gebäude, Bäume, hintere Grünflächen und Parkplatz bleiben bestehen. Der vordere Platzteil erhält eine feste, durchgehende ebene Oberfläche (für Marktstände etc.) ohne Umfahrt. Der hintere Teil wird auf ein einheitliches Niveau ohne Stolperstellen gebracht. Dort werden Sitzgelegenheiten einschließlich einer Bühne unter einer offenen pergolaähnlichen Balkenkonstruktion vorgesehen. Dieser Bereich kann bei Bedarf mit einer einfachen Vorrichtung
(Markisen o.ä.) überdacht werden. Der Zwischenraum des Gebäudes erhält zur Bewirtschaftung einen (abschließbaren) Tresen bzw. eine Theke (ggf. mit Kühlung und Zapfanlage). Eine Außengastronomie, etwa durch den Pächter des gegenüberliegenden Lokals wäre möglich.
Lage: Bahnstraße gegenüber Hausnr. 63 (Lokal Da Pietro)
Nutzfläche: ca. 2.800 m² (geschätzt)
Vorteile: zentrale Lage, Multifunktionalität, Bushaltestelle, Parkplatz
Nachteile: mögliche Lärmbelastung der Anwohner (keine Änderung zum bisherigen Zustand)
Nebeneffekte: Weitgehend vom Wetter unabhängige Nutzung durch Überdachung
Abb. 5.1: Planausschnitt (Satellitenbild) mit Grundstücksgrenzen
Abb. 5.2: Planausschnitt mit skizziertem Nutzungsvorschlag (Basis)
5.2 Rathaus-Alternative
Der Hessenplatz als zentraler Platz soll eine zentrale Funktion mit identitätsbildender Nutzung erhalten. Dazu erscheint ein Neubau des Rathauses im hinteren Teil des Platzes mit durchlässigem Baukörper im EG-Bereich optimal. Der davor entstehende „Rathausplatz“ kann (wie bisher) für unterschiedlichste Veranstaltungen (auch mit Bewirtschaftung) genutzt werden. Der Name Hessenplatz soll beibehalten werden. Die Haltestelle würde umbenannt in Hessenplatz/Rathaus.
Lage: Bahnstraße gegenüber Hausnr. 63 (Lokal Da Pietro)
Nutzfläche: ca. 2.800 m² (geschätzt)
Vorteile: zentrale Lage, Bushaltestelle, Parkplatz, bei Veranstaltungen Schall-Abschirmung zur hinteren Wohnbebauung
Nachteile: Kosten für Neubau und Verlegung der Trafo-Station
Nebeneffekte: Aufwertung der Geschäftszeile von Nahkauf bis zur Linde, vielfache Verwendungsmöglichkeiten des jetzigen Rathauses in der Rodenseestraße als Kita, evtl. zur Feuerwehrerweiterung, bürgerschaftliche Nutzungen o.ä.
Abb. 5.3: Planausschnitt mit skizziertem Nutzungsvorschlag (Rathaus)
Schlussbemerkungen:
Es gibt weitere Plätze, die nicht untersucht wurden. Für die Umgebung des Altenheims liegt bereits ein Vorschlag des OAK vor. Der Grillplatz mit Grillhütte bedarf keiner Änderung. Eher wäre der Platz für eine zweite Grillhütte zu überdenken; etwa in der Neugestaltung der hier vorgeschlagenen Plätze wie z.B. gegenüber dem Tennisclub oder am Ortseingang südlich der Feuerwehr. Plätze außerhalb der Ortslage wurden nicht untersucht, etwa am „Frankfurter Kreuz“. Auch die Heegberghalle wurde wegen der fehlenden Erschließung nicht betrachtet.
Für einige Plätze ergeben sich unter Umständen interessante Neuverteilungen der Nutzungen, insbesondere, wenn ein neues Rathaus geplant würde. Da immer wieder Räume für Bürgergruppen gesucht werden (im jetzigen Rathaus reicht der „Seniorentreff“ bei weitem nicht aus) könnte das Gemeindegebäude Ostendstraße als „Bürgerhaus 2“ einbezogen werden. Auch Rotationen, z.B. des JuZe mit anderen gemeindlichen Einrichtungen usw., wären denkbar.Es war dem Team wichtig, die Gestaltungsvorschläge auch als Beitrag zur Ortsidentität zu begreifen. Insofern wird auch auf das Projekt 3 in der Leitbild-AG 1 Identität und Image für Erzhausen verwiesen. Das viel gehörte Image einer Nur-Schlafstätte für Berufspendler soll zugunsten eines eigenen Erzhäuser Selbstverständnisses - besonders bei den Neubürgern - von innen heraus überwunden werden. Dafür können in der Ortslage die Plätze mit ihren zentralen Funktionen und Merkmalen gut genutzt werden.
Pate & Team
- Till Naumann (Pate)
- Kerstin Redemann
- Klaus Süllow
- Christoph Weyersbach
- Hannelore Willkommen
- Günther Woost