Rathausgebäude von Erzhausen

Die Bürgermeisterin informiert vom 12.09.2024

Liebe Erzhäuserinnen, liebe Erzhäuser,

Die Gemeinde Erzhausen hat am vergangenen Freitag Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung, eingereicht. Hintergrund ist, dass wir Anfang des Jahres Akteneinsicht beantragt hatten und wissen wollten, welche Gründe zum Abbruch des Probebetriebes Anfang 2021 geführt hatten. Große Passagen mit Bezug zu Sicherheitsthemen waren geschwärzt und für uns nicht zugänglich. Ich hatte vor zwei Wochen bereits darüber berichtet. Die Flugroute CINDY S, über die am 2. Oktober 2024 neu entschieden werden soll, ist der Route des abgebrochenen Probebetriebs sehr ähnlich. Erzhausen ist der Meinung, alle Vertreter kommunaler Gebietskörperschaften müssen gegen eine Flugroutenverlegung stimmen, solange die Transparenz über die Sicherheitsfragen beim Abbruch des alten Probebetriebes nicht hergestellt ist. Kein Bürgermeister und kein Landrat kann Lärmschutz auf Kosten von Sicherheit beschließen. In der Sitzung des Forum Flughafen und Region am vergangenen Freitag haben wir dies gemeinsam mit dem Egelsbacher Bürgermeister Tobias Wilbrand deutlich angesprochen und wissen weitere besorgte Kommunen an unserer Seite.

Was mit dem ehemaligen Hotel in der Bahnstraße 23 passiert, das jahrelang als Flüchtlingsunterkunft gedient hat, bin ich gefragt worden. Der Mietvertrag des Landkreises läuft in absehbarer Zeit aus, und der Landkreis wird dann den Betrieb einer Flüchtlingsunterkunft dort beenden. Viele der Bewohner sind bereits umgezogen. Dies hat unterschiedliche Gründe. Der Landkreis stellt um von Unterkünften, die er selbst betreibt, auf Betreiberunterkünfte. Dort werden mit der Unterkunft auch Hausmeistertätigkeiten zur Verfügung gestellt. Außerdem hat der Landkreis viele langfristig angemietete Unterkünfte, die jetzt aus der Mietlaufzeit laufen und die er aufgrund der rückläufigen Flüchtlingszahlen abmieten kann, um Kosten zu sparen. Ein Großteil der Bewohner dieser Unterkünfte sind inzwischen anerkannte Geflüchtete, die sich eigentlich Wohnungen auf dem freien Wohnungsmarkt suchen müssten. Angesichts des angespannten Wohnungsmarktes ist das für einige herausfordernd, und die Kommunen sind aufgefordert zu helfen. Auch Erzhausen hat inzwischen eine Immobilie von privat angemietet, um Geflüchteten dort eine Wohnung anbieten zu können.

Auf zwei neue Angebote möchte ich an dieser Stelle hinweisen:

Am kommenden Sonntag trifft sich zum ersten Mal das „Trauer- und Begegnungscafé“ von 14 bis 16 Uhr im „Pan e Vin“, der gemütlichen Paninotek in den Räumen der Gärtnerei Geiger am Erzhäuser Friedhof. Die Initiative hatte WIR-in-Erzhausen, die Vorbereitung geschah gemeinsam mit Mitarbeiterinnen der Gemeinde. Wenn Sie sich angesprochen fühlen, schauen Sie gerne vorbei. Sollte Ihnen am Sonntag nicht nach Menschen oder Gesprächen sein, kommen Sie einfach trotzdem, setzen sich an einen Tisch, gerne auch einzeln, und trinken einen Tee oder ein Wasser. Es ist genug Raum für Gespräche und Unterhaltungen, oder um nur ein wenig aus dem Haus zu kommen. Weitere Termine sind für den jeweils dritten Sonntag im Monat geplant.

Am Mittwoch, dem 18. September 2024 um 19 Uhr, laden wir zum Runden Tisch Inklusion ins Bürgerhaus Erzhausen ein. Während des Wahlkampfes hatte ich auf die Kritik, dass das Parlament keinen Seniorenbeirat installiert hat, gesagt, die Senioren haben sowohl im Parlament als auch in verschiedenen Vereinen und Gruppierungen im Ort nach meiner Wahrnehmung starke Stimmen, die unterschiedliche Interessen effektiv vertreten. Mir fehle aktuell aber ein Beirat oder Beauftragter für Menschen mit Behinderung. In den letzten Wochen ergriffen mein Amtsvorgänger Rainer Seibold mit Michaela Niemuth die Initiative und schlugen vor, einen Runden Tisch Inklusion einzurichten. Der Erzhäuser Johannes Stock, der sich bei seinem Arbeitgeber seit Jahren für die Belange von Menschen mit Behinderung engagiert und beim Landkreis zu diesem Thema vorträgt, kam mit vielen Vorschlägen auf mich zu und wird teilnehmen. Auch Franzisco Roda Gracia, der Vorsitzende des Ortsvereins der AWO, den ich gerne als Behindertenbeauftragten der Gemeinde gesehen hätte, wird dabei sein. Die Gemeinde hat einige bereichernde Erfahrungen gerade mit der Betreuung von Kindern gemacht. Sie ist sich aber klar, dass viel mehr getan werden könnte, um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am öffentlichen Leben zu vereinfachen und freut sich auf alle, die am Runden Tisch Beiträge und Ideen einbringen können.

Jetzt wünsche ich allen einen fröhlichen Kerbausklang, gute Erholung und ein baldiges Abklingen des Muskelkaters vom Heegbachlauf!

Ihre Claudia Lange