Trainingstage für Atemschutzgeräteträger
Ein Horrorszenario für jede Einsatzkraft, welches hoffentlich niemals Realität wird. Um dennoch auf solch eine Situation vorbereitet zu sein, werden hierfür spezielle Fähigkeiten geschult und trainiert. Angefangen wurde mit einer Orientierungsübung auf dem Hof der Feuerwehr. Hier galt es unter Atemschutz und annähernder Null-Sicht (welche durch spezielle Maskenaufsätze simuliert wurde), neun Gegenstände zu finden und zu identifizieren.
Danach folgte eine Belastungsübung. Hier wurde eine spezielle Atemtechnik, die sogenannte Box-Atmung, vermittelt, welche unter körperlicher und psychischer Anspannung dafür sorgen kann, dass der Atemschutzgeräteträger weniger Luft verbraucht. Nach dieser Übung galt es beim sogenannten Denver-Drill in voller Montur einen in einem sehr engen Raum verunfallten Kameraden zu retten.
Nach einer mittäglichen Stärkung folgten dann die letzten beiden Teile. Das taktisch sinnvolle, schnelle Entkleiden eines verunfallten Atemschutzgeräteträger und eine körperlich und mental fordernde Atemschutzstrecke. Diese musste ebenfalls unter annähernd Null-Sicht bestritten werden. Hier galt es, verschiedene Hindernisse wie herabhängende Seile zu überwinden, Engstellen zu durchkriechen und in Gruben ein- und auszusteigen, um einen verunfallten Kameraden zu finden und zu retten. Auch während dieser Übung wurde bewusst der psychische Stress durch verschiedene eingespielte Szenarien hochgehalten.
Alle Teilnehmer blickten sichtlich angestrengt auf die Übungstage zurück. Das Feedback war hervorragend, jeder konnte seine persönlichen Stärken und Schwächen neu kennenlernen, Komfortzonen erweitern, eigene Grenzen erkennen, überwinden und neu definieren. Wir bedanken uns bei Nico Leiser für die Organisation und beim Erzhäuser Feuerwehrverein für die großzügige Übernahme der Trainingskosten. Wir hoffen, ihr seid genauso stolz wie wir auf unsere Atemschutzgeräteträger, die nun einmal mehr für den Ernstfall gerüstet sind.